Besser kauen statt quetschen

Kein Kind ohne „Quetschie“ – Fruchtmus aus dem Quetschbeutel kommt bei Kindern und Eltern richtig gut an. Der Markt für das pürierte Obst in knallbunten Verpackungen ist innerhalb kürzester Zeit riesig geworden. Inwiefern Fruchtpürees aus Quetschbeuteln ein Risiko für die Zahngesundheit darstellen, hat die Deutsche Gesellschaft für Kinder-zahnheilkunde (DGKiZ) jetzt recherchiert. Ob Fruchtpüree, Fruchtmus, Quetschmus, Obstbrei aus dem Quetschbeutel oder kurz auch nur „Quetschie“ – für die von einer Reihe unterschiedlicher Hersteller angebotenen Produkte sind verschiedene Begriffe kreiert worden. Die Produkte werden insbesondere für Kinder angepriesen, da sie einfach zu transportieren sind und der Inhalt ohne weitere Hilfsmittel und ohne Verschütten entnommen werden kann.  Wie steht nun die Zahnmedizin zu der Thematik?

 

Für die zahnärztliche Beurteilung der Quetschbeutel-Fruchtpürees sind verschiedene Aspekte von Bedeutung. Neben dem Zuckergehalt und der Säure ist auch der Aufnahmemodus von Interesse. Durch die Aufnahme über ein rohrförmiges Mundstück tritt das Fruchtmus in erster Linie am Gaumen in die Mundhöhle aus. Bevorzugt sind also die Oberkiefer-Frontzähne dem Kontakt mit dem Brei ausgesetzt. Immerhin ist gut dokumentiert, dass die Aufnahme gesüßter Getränke aus Saugern wesentlich zur Saugerflaschen-Karies beiträgt. Der ähnliche Aufnahmemodus aus den Quetschbeuteln kann in gleicher Weise zu einer gegebenenfalls länger andauernden Umspülung, insbesondere der Oberkiefer-Frontzähne, mit einer zuckerhaltigen und zugleich auch sauren Masse führen.

 

Es ist zu befürchten, dass dadurch ähnliche Schäden wie bei der Saugerflaschenkaries entstehen können. Dies wird insbesondere bei häufigem Konsum von Fruchtbrei aus Quetschbeuteln der Fall sein, oder wenn dieser beim Kleinkind gar während des Einschlafens in der Mundhöhle verbleibt. Dieses Gefährdungspotenzial ist unstrittig, und entsprechend warnen auch die Hersteller auf den Produkten.